Ortsgeschichte von Münchsdorf

Münchsdorf, eine Hofmark mit einem Schloss und einer Filialkirche nebst einer Schule liegt eine halbe Stunde südwestlich von Roßbach an der Bezirksstraße Anstorf – Vilshofen.
Die Hofmark Münchsdorf verdankt ihre Gründung und ihren Namen ohne Zweifel jenem Meginhard, der im 8. Jahrhundert im Besitze des nahen Ortes Meginhardshausen war und 773 den dritten Teil seiner Besitzungen dem Kloster Mondsee schenkte.

Münchsdorf hieß ursprünglich Meginhardesdorf.

In der Folge kamen die Grafen von Ortenburg in den Besitz von Münchsdorf. Graf Heinrich von Ortenburg aber überließ es 1370 pfandweise an Friedrich von Stachel von Stacheleck unweit von Münchsdorf (jetzt Stachelsberg genannt, eine halbe Stunde von Münchsdorf entfernt). Von diesem kam es um 1411 durch Erbschaft an die Herren von Cramer, von diesen ebenfalls durch Erbschaft 1477 an die Seiboldsdorfer, welche es in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts an Johann Mandel, Freiherrn von Deutenhofen, kurfürstlich geheimer Rat und Hofkammerpräsidenten, verkauften.
Im Besitz der freiherrlichen Mandelschen Familie blieb Münchsdorf bis zum Jahre 1816, wo es Anton Freiherr von Mandel, königlich Bayerischer Kämmerer an die verwitwete Frau Generalin der Infanterie, Gräfin von Deroi, geborene Freiin von Hertling verkaufte.
Diese aber veräußerte es schon um des Jahr 1824 an den Freiherrn von Tautphöus, Direktor der königlichen Regierung des Unterdonaukreises. Von dieser Familie erkaufte es um 1837 der königliche Regierungsdirektor Georg Ritter von Greiner, von dem es nach kurzer Zeit an den Staatsrat von Maurer kam. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Freiherrn von Aretin Besitzer des Schlosses und Schlossgutes.
Im 30-jährigen Krieg scheint dieses Schloss größtenteils verwüstet worden zu sein, da noch im Jahre 1721 eine Ruine davon sichtbar war. Den Ortscharakter einer Hofmark verlieh dem Dorf das Schloss. Der heute zweigeschossige Bau ähnelt einem griechischen Edelsitz und bildet eine quadratische Anlage, darauf ein Satteldach mit Giebeln aus dem Jahren 1836/37. In der Mitte der Front liegt das Portal, das direkt zum Treppenhaus führt. Der Bau macht einen herrschaftlichen Eindruck. Das Schloss ist heute noch im Besitz derer von Aretin.

Quellen:
Historischer Atlas Bayern, Amtsgericht Pfarrkirchen und Landau/Isar
Heimatkundliche Stoffsammlung der Grundschule Roßbach
Pfarrarchiv Roßbach
Dr. Wulzinger, Beschreibung des Bezirksamtes Eggenfelden